Montag, 20. November 2006

Kalauer

"Wie heißt Hera Linds kleine Schwester?"
-
"Elektra Bregenz"

Freitag, 17. November 2006

Werbung, unverschämte

Der kleine schöne Text "Die Entrührung", den aufmerksame Leser dieser Webpostille hier schon genießen konnten, durften, mussten, ist nun auch in der kleinen feinen Niederösterreichischen Zeitschrift Dum les- und bestellbar. Also: Support your local Blog-Administrator, genießen Sie aber vor allem auch andere großartige Texte (ich empfehle besonders den Text von René Bauer, gleich auf der Mittelseite).

Montag, 6. November 2006

Slam 2006

Teile der Resort-Community brechen in zwei Tagen auf zur Meisterschaft der deutschsprachigen Poetry Slams, die vom 8. bis 12. November 2006 in München stattfinden wird. Wer da zufällig gerade in der Morodercity ist, kann sich das ja angucken, so noch Karten zu kriegen sind, den anderen wünsche ich schöne Tage zuhause. Andere Menschen haben noch langweiligere Hobbies. Ich gehe jetzt mein Hemd bügeln.

Mittwoch, 1. November 2006

Man Made Monster

Die fabulösen Chicks On Speed geben einen Female-Artists-Only-Sampler raus: das featuren wir von der Abteilung Genderkram-gut-finden des Resorts gleich zweimal (-> exklusive Online-Vorabveröffentlichung einer Rezension der Keimzelle Popkultur in der UP).




Some people think little girls...


Unser aller liebsten gender-aware Electroclashheroines Chicks On Speed haben ein Sampler veröffentlicht, der unter dem Titel Girl Monster Songs von Artists versammelt, die das Doppel-X-Chromosom im Verbund mit Flockigkeiten wie Diskurs oder Gesellschaft zu eben diesen gemacht hat. Dass das schon mal a priori wahr, schön und gut ist (der Sampler, nicht das mit dem Genderkram), wurde in den Produktbeschreibungen in den dank Rezensionsexemplaren den Produktzyklen perfekt angepassten Mainstreammedien zur Verteilung kulturindustrieller Güter, wie etwa dem Malmoe oder der Spex, zum guten Glück schon so deutlich genug festgestellt, dass wir hier den Tonträgern eine vertiefende Behandlung angedeihen lassen können, die sich nicht länger mit Schnickschnack wie der Begründung der Notwendigkeit eines solches Projekts aufhalten muss. Danke, Vertriebswege!

...should be seen and not heard...

Wie schaut unser Kind also aus? Erhältlich ist Girl Monster zwar nur als Dreifach-CD, aber andererseits sind 3 ½ Stunden Musik auf anständigen Tonträgern auch nicht gerade das, was PostbotInnen Freude macht, wenn sie die Onlinekaufhausbestellung in die Bastionen feinsinnigen Popgeschmacks der Provinzen unseres Global Village tragen müssen. Den Silberlingen leisten zu zwei Packpapierbögen names Zine aufgeblasene Linernotes in ihrer Kunststoffhülle Gesellschaft, die man sich allerdings lieber im Netz durchlesen sollte, da man sie sonst nie mehr wieder so zusammenzufalten schafft, dass sie in die Hülle passen. Nur kommt man online nicht in den Genuss, sich an dem im klassischen COS-Style gehaltenen Artwork zu ergötzen, irgendwas fehlt also immer. Dem handelsüblichen Myspacekid werden so Gebräuche wie rituelles Durchhören lang ersehnter und endlich via Postweg eingelangter neuer Tonträger nebst akribischem Studium des Booklets (find the Innsbruck-Connection!) vielleicht nichts mehr sagen, wir alten Hornbrillenträger halten ebendies aber immer noch für ein Argument für die Notwendigkeit von zum Beispiel auch Kompilationen wie der Vorliegenden. Wo alles im Überfluss vorhanden ist, weil ohnedies jedeR alles immer runterladen kann, gibt ein Ganzes eben wieder einmal mehr her als die Summe und so weiter.

...but i think...


Wir wischten im ersten Absatz die langweilige Diskussion bereits vom Tisch, ob eine Pop-HerStory zu schreiben jetzt unerquicklicher Differenzfeminismus sei oder nicht. Mal davon abgesehen, dass ein solcher Vorwurf an das Girl-Monster-Team ebenso ignorant (angesichts deren bekannt theoretisch-reflektierten Schaffens) wie überheblich (angesichts der Pionierarbeit, die ein Unterfangen wie GIRL MONSTER immer noch ist) wäre und die theoretische Unterfütterung für die ganz Begriffsstutzigen ohnedies durch einen Artikel von Barbara Creed im erwähnten Zine geleistet wird, kann man die Debatte mit einem flotten Differenzfeminismus my ass! auch gleich ganz vergessen, wenn man sich die Scheibchen mal anhört. Wer an so viel monströser Abseitigkeit, stolz gelebtem Freaktum und wahnwitziger Energie keinen Gefallen findet, soll eben Sportfreunde Stiller hören. Alle Menschen, die ein Herz im Leibe tragen, werden aber begeistert durch WG-Küchen, Indiediscos oder Seminarräume tanzen, wenn etwa CLIENT ihre Electroclashdeutung auf SCREAM CLUB VS. BEN ADORABLEs (feat. die gute, alte Merrill Nisker) Spielart des Genres prallen lassen, Gitarrenkrach von alten Bekannten wie ERASE ERRATA neben gewohnt völlig Uneinordenbarem von KEVIN BLECHDOM steht, die CHICKS ON SPEED höchstselbst plastische Chirurgie urgieren oder GIRL MONSTERs der guten alten Zeit wie THE SLITS, THE RAINCOATS oder GUDRUN GUT die Lautsprecher wackeln lassen. Besonders angenehm beim Durchhören ist dabei, dass die Artists nach einem Prinzip gereiht sind, das zumindest uns für immer verschlossen bleiben wird. Dadurch läuft das Projekt nicht der Gefahr, die bei einer chronologischen (oder sonstwie nachvollziehbaren) Reihung gegeben gewesen wäre: eine einfache, bereinigte, große Geschichte weiblichen Musikschaffens erzählen zu wollen, wo in Wahrheit eben genauso komplexe Zusammenhänge, Beeinflussungen quer durch Raum und Zeit sowie ganz eigenständige Außenseiterinnen bestehen, wie sich durch das zufällige Zusammentreffen auf der Platte herstellen lassen. Ganz so einfach ist es eben nicht, dass aus Punk Riot Grrrl und aus Riot die heutigen Elektrobastlerinnen wurden. Das und auch nichts anderes behaupten zu wollen, kann die Zufallsreihenfolge glaubhaft versichern.

...Oh Bondage! Up Yours!

Dass jede Auswahl notwendig mangelhaft ist, ist ohnehin klar. Wer GIRL MONSTER aber als patriarchales Ausschlussverfahren liest, verfehlt die Offenheit des Projekts. Irgendwo muss man halt anfangen und warum nicht mit 60 zu zwei Drittel bisher unveröffentlichten Tracks. Es ist ja eben bei diesem Sampler nicht so wie bei vielen seiner Kollegen, dass eine auch nur mittelmäßig interessierte RezipientIn ohnedies 90% des Audiomaterials im heimischen Plattenregal stehen hat oder dass er SZ-Mediathek-mäßig suggerierte, dass, wer sich das kauft, schon alles hat, was sie/er braucht. Dass dabei ab und an auch Silber ins Gold gerutscht, ein leichter Überhang von Acts aus Deutschland zu bemerken und essentielle Bands wie zum Beispiel BRITTA fehlen, mögen andere Erbsenzähler bekritteln. Vielleicht werden die von der Ausgabe Nummer zwei zufrieden gestellt, auf die das große i hinter GIRL MONSTER uns hoffen lässt.

Samstag, 28. Oktober 2006

Nachberichterstattung

In einem Anflug von Servicegedanken habe ich drübem im Klimbim eine Auflistung der WKIDD-Nachberichterstattung angelegt. Legen Sie Ihr Augenmerk dabei vor allem auf den Hinweis auf die Radiosendung kommenden Dienstag, die den Live-Mitschnitt der Lesung zur Ausstrahlung bringen wird, obwohl ich mich dem mitschneidenden Radioredakteur gegenüber, lassen Sie es mich einmal so sagen, gar nicht gut verhalten habe (Insider!). Ergänzt ist die oben gelinkte Liste um Links zu Konzertfotos aus meinem Privatleben, aber das muss hier nicht interessieren.

edit: Herr creekpeople hat in Übersee Fotos vom WKIDD? hochgeladen. Man sollte sich das anschauen.

Donnerstag, 26. Oktober 2006

...

in anderthalb stunden fängt der slam im bierstindl an aber ich konnte das nicht früher ankündigen, weil ich verschlafen habe, kommt trotzdem.

Montag, 23. Oktober 2006

Ös'reich muss verzehrt werden

Im Salon – die Show für Leinwand, Buch und Plattenspieler gibt sich die Ehre, wieder einmal zu sein, und zwar am 25.10. um 20:00 im Stromboli in der Salzstadt. Es kommt der Kohle und der alte assotsiationsklimbim liest auch ein Textchen vor, das er jetzt dann noch unter Einarbeitung sämtlicher gestern ins Funktelefon getippter Einfälle zur Vollendung bringen muss. Thema ist Essen und wehe es gibt dann am Nationalfeiertag kein schönes Wetter. Man darf nur nicht die Biers auf den Tischfussballtisch abstellen, ansonsten wird es dort keinen Grund zur Klage geben, laute Musik, Bier, kulturelles Kapital, alles bei.

Im Salon, 25.10., 20:00 Uhr
Stromboli, Krippgasse 11, Solbad Hall i.T.
geringer Eintritt

Dienstag, 17. Oktober 2006

Reminder: WKIDD

Wie schon erwähnt, am Freitag, den 20.1.0. um 20:30 geht's in der pmk auf: Wie Krank Ist Das Denn? - Der Rosenkrieg. Das Programm steht, die Unwägbarkeiten werden weniger, wir üben nur mehr Krawattenknoten. Nehmen Sie auch Ihre FreundInnen mit, wenn sie sowas haben. Der Nachruf-Kontest läuft gleichfalls noch bis Freitag.

Sonntag, 15. Oktober 2006

All das wollten Gieseking und José, schon aus Gewohnheit, gut finden

Neues von den Toten: Moritz von Uslars Debutroman oder alt werden ist gar nicht so schlimm



"Man mußte doch heute leben! Und dann kam ihm dieser Gedanke - heute leben - auch schon wieder unwahr, ausgedacht, geheuchelt vor, schlicht deshalb, weil er ihn schon zu oft gedacht hatte."

Die Einwände sind zwar bekannt, aber so schnell referiert, dass wir uns das doch glatt mal gönnen: Die P-Wort Schnöselchen/Zeitungsfritzen haben doch eigentlich eh nie was drauf gehabt und sind zynisch und arrogant und vorbei und tot. Nunja. Und dann schreibt er mit Mitte 30 einen Debutroman über einen Protagonisten, der Journalist und Mitte 30 ist und einen Debutroman schreibt und die Probleme hat, die so Figuren halt so haben: Freundin ist weg, klassiche Musik beginnt ihm zu gefallen und am Ende stirbt man dann auch noch. Nunja.

"Nichts war klar, alles musste jeden Tag von neuen, mit heißem Herzund kühlem Verstand, mit Ruhe und Zuversicht gesichtet, musste begriffen und in den Griff gebracht werden."

Nach dem Mesopotamiabeitrag hatten wir uns ja schon Großes erwartet und tatsächlich sind es mit 192 auch unter 200 Seiten geworden, wie es sich gehört. Keine davon ist neu, aber nichts anderes als die Großen Fragen des Echten Lebens wollen wir verhandelt wissen: a.) Warum geht das Erwachsenwerden in Würde und Pop nicht? b.)
Warum können wir nicht unendlich lange dagegen sein? Warum eigentlich gar nicht? c.) Wie soll das bitte gehen mit den anderen Menschen / LebensabschnittspartnerInnen? Ist vielleicht gar die große Böse Maschine schuld daran, dass das nichts mehr wird (= Houelle-These)?

Wir lesen also: Die Schönheit des Vorbeisein, die Schönheit des Vorbeiseins, das man noch nicht bemerkt hat, die Art von Verschwinden. Schmerz und Pose, noch ein Bier oder fünfzehn, Schläue, die guten, bösen alten Lieder, die Dinge, die niemals vorbei sein sollten. Dann ist es halt doch vorbei und dann ist das halt so. Am Ende hast du gar nicht gemerkt, was der gerade gemacht hat: Das P-Wort gerettet, nicht weniger. Dann erst erwachst du aus wie aus einem langen, bösen Traum und denkst: Wahnsinn, dass der das jetzt machen kann (jedes Wort außer "dass" einzeln in italics).

"Und Gieseking verstand, dass sein ganzes Denken darauf angelegt war, dass die anderen - die mit der Gegenposition - in der Mehrheit waren. Sein Standpunkt, sein Denken funktionierten überhaupt nur deshalb."


Wie es sein soll, ist auch von Uslars Sound so gut, dass man den immer nachmachen will, dass man gute Laune kriegt. Das kannst du nicht kaufen, das musst du langwierig kollektiv entwickelt und perfektioniert haben. Diese Art zu schauen, zu reden, rumzustehen, zu rauchen, die nie langweilig oder blöd wird und nie sterben kann, oder naja, das halt am Ende doch. Aber wenn man das liest, kann man wieder schneller und besser denken, für 200 Seiten ist der Text der beste Text der Welt, für 200 Seiten ist das unsterblich, 200 Seiten, in denen alles gesagt ist, was zu sagen ist. Ganz ähnlich wie bei diesen anderen Dingen, die für zwei bis dreizwanzig Minuten das Wichtigste der Welt sind, was war das nochmal.

Moritz von Uslar: Waldstein oder Der Tod des Walter Gieseking am 6. Juni 2005. 192 Seiten, Köln, Kiwi, 2006

Freitag, 13. Oktober 2006

vor dem auswärtsspiel ist vor dem auswärtsspiel

"hoh gewinnen wir nimmer" (harald cerny)

herrje, total vergessen hier reinzuposten: im spielboden des nicht genug zu rühmenden herrn renk findet heute mal wieder so ein wettlesen statt. es wird sicher klasse, der chef ist markim pause, den, glaube ich, dass ich nicht kenne, aber vielleicht auch schon, zumindest der name kommt mir bekannt vor, kein wunder, ist ja auch berühmt der gute. der strübing kommt und sonst auch nur berühmtheiten und gute leute. zudem macht das wkidd/resort-team einen betriebsausflug dahin und ich werde meine beste krawatte anziehen. vielleicht schafft's ja jemand noch spontan hin (wortwi(sic!)derholung zum schluss).

poetry slam - kampf der dichter
13.10.2006 20:00 Uhr
spielboden (großer saal) in rhombergs fabrik
färbergasse 15 6850 Dornbirn

We are ugly but we have the music

Blog für (Lebens-)Kunst und andere Eigenwilligkeiten

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