Kampf dem Vakuum
Der arme Blog. Schlimmste Anzeichen von Verwaisung auf Grund ausgedehnter Reisetätigkeit. Aber dafür wieder ein Nachbericht, generiert aus Häppchen die auf Zuckerpäckchen vermerkt wurden.
11-2-05 ca. 22h00
Schau es dir an: Die Kindheit auf der Berghütte seiner Großmutter, ein Raum, die Wände entlang ein U aus Betten und in der Mitte noch ein einzelnes Bett, in dem die Großmutter schläft. Sie zieht sich erst aus, wenn alle schlafen, ganz keusch, doch in der Früh sehen sie sie manchmal nackt, ganz unkeusch. Die Unterwäsche hängt sie über das Kopfende. Dann einmal am Morgen, drei Mäuse im Leinen und die Großmutter steht auf und sie sehen zu, wie sie wortlos die Wäsche zusammenschlägt und das Bündel mit den Mäusen in den Hof trägt, zum Brunnen. Sie ertränkt die Mäuse vor den Kindern.
Manche Dinge vergisst man nie. Heute erzählt er auch davon.
11-2-06 0h38
Schlafen unter den Bildern von Toten. An die Urnen denken, die irgendwo in einem Wald stehen und auf ihre Schwester warten.
11-2-07 16h40
Woran erkennt man Touristenfraß? - „Die Speisekarte ist auf Englisch.“
Und wo essen wir? – „Dort wo wir die Karte lesen können.“
(Noch besser dann ein paar Tage später: Eine Speisekarte mit Bildern)
11-2-08 23h33
Irgendwie wieder einmal feststellen, dass eine schriftliche Auseinandersetzung mit meinem Alltag nicht in meiner familiären Umgebung erfolgen kann. Schreiben ist offensichtlich etwas, das für die öffentliche Sphäre reserviert zu sein scheint, was (auch Richtung Blog) die Frage aufwirft, was es dann ist, das uns schreiben macht? Warum dieses Mitteilungsbedürfnis? Die Unfähigkeit, außerhalb der Familie so etwas wie Persönlichkeit aufzubauen? Schreiben als Selbst-Ersatz?
(Gott, ich war betrunken)
11-2-09 ca. 10h00
Einen Tag danach, aber immer noch Valentinsinsignien an jedem Kiosk. Sich ärgern und denken, dass Valentinstag eigentlich der sadistischste Tag gleich nach Weihnachten ist. Da predigen sie Wasser (Single-Gesellschaft) und trinken doch den Wein (Valentinstag, Muttertag, Weihnachten sowie der andere Mummpitz) Aber vielleicht ist alles nur Marketingstrategie, denn Einsamkeit macht kauffreudig und danach kann man darüber reden, dass man den jeweiligen Tag ja noch nie gemocht hat. Und an Placebo denken: I’m killing time on valentine / waiting for the day to end. Genau.
11-2-10 ca. 15h30
„Ceci est la couleur des mes rêves“
11-2-11 20h15
Schluckauf haben und dann selbst behaupten: „Da denkt gerade jemand an mich.“ Das ist Einsamkeit, Baby.
11-2-12 11h20
Hey Mr. Dj. Play my song. Ehrfurcht verspüren vor Johnny Cash, der alte kranke Große, der ein Fixerlamento singen kann, dass Trent Reznor alle Nägel einziehen kann, und dann einen Country-Song anhängt, dass man sich wünscht, der Wilde Westen wäre immer noch so wild wie früher. Sterben sollte man und hoffen, dass J.C. Cash drüben immer noch für einen singt.
11-2-05 ca. 22h00
Schau es dir an: Die Kindheit auf der Berghütte seiner Großmutter, ein Raum, die Wände entlang ein U aus Betten und in der Mitte noch ein einzelnes Bett, in dem die Großmutter schläft. Sie zieht sich erst aus, wenn alle schlafen, ganz keusch, doch in der Früh sehen sie sie manchmal nackt, ganz unkeusch. Die Unterwäsche hängt sie über das Kopfende. Dann einmal am Morgen, drei Mäuse im Leinen und die Großmutter steht auf und sie sehen zu, wie sie wortlos die Wäsche zusammenschlägt und das Bündel mit den Mäusen in den Hof trägt, zum Brunnen. Sie ertränkt die Mäuse vor den Kindern.
Manche Dinge vergisst man nie. Heute erzählt er auch davon.
11-2-06 0h38
Schlafen unter den Bildern von Toten. An die Urnen denken, die irgendwo in einem Wald stehen und auf ihre Schwester warten.
11-2-07 16h40
Woran erkennt man Touristenfraß? - „Die Speisekarte ist auf Englisch.“
Und wo essen wir? – „Dort wo wir die Karte lesen können.“
(Noch besser dann ein paar Tage später: Eine Speisekarte mit Bildern)
11-2-08 23h33
Irgendwie wieder einmal feststellen, dass eine schriftliche Auseinandersetzung mit meinem Alltag nicht in meiner familiären Umgebung erfolgen kann. Schreiben ist offensichtlich etwas, das für die öffentliche Sphäre reserviert zu sein scheint, was (auch Richtung Blog) die Frage aufwirft, was es dann ist, das uns schreiben macht? Warum dieses Mitteilungsbedürfnis? Die Unfähigkeit, außerhalb der Familie so etwas wie Persönlichkeit aufzubauen? Schreiben als Selbst-Ersatz?
(Gott, ich war betrunken)
11-2-09 ca. 10h00
Einen Tag danach, aber immer noch Valentinsinsignien an jedem Kiosk. Sich ärgern und denken, dass Valentinstag eigentlich der sadistischste Tag gleich nach Weihnachten ist. Da predigen sie Wasser (Single-Gesellschaft) und trinken doch den Wein (Valentinstag, Muttertag, Weihnachten sowie der andere Mummpitz) Aber vielleicht ist alles nur Marketingstrategie, denn Einsamkeit macht kauffreudig und danach kann man darüber reden, dass man den jeweiligen Tag ja noch nie gemocht hat. Und an Placebo denken: I’m killing time on valentine / waiting for the day to end. Genau.
11-2-10 ca. 15h30
„Ceci est la couleur des mes rêves“
11-2-11 20h15
Schluckauf haben und dann selbst behaupten: „Da denkt gerade jemand an mich.“ Das ist Einsamkeit, Baby.
11-2-12 11h20
Hey Mr. Dj. Play my song. Ehrfurcht verspüren vor Johnny Cash, der alte kranke Große, der ein Fixerlamento singen kann, dass Trent Reznor alle Nägel einziehen kann, und dann einen Country-Song anhängt, dass man sich wünscht, der Wilde Westen wäre immer noch so wild wie früher. Sterben sollte man und hoffen, dass J.C. Cash drüben immer noch für einen singt.
creekpeople - 21. Feb, 13:54 - Rubrik: feel more like a stranger each time you come home
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
ambre - 21. Feb, 19:58
++++++schluckauf.
manchmal trink ich ganz schnell ganz viel cola auf einmal, um dann schluckauf zu bekommen. damit jemand an mich denkt, verdammt nochmal.
manchmal trink ich ganz schnell ganz viel cola auf einmal, um dann schluckauf zu bekommen. damit jemand an mich denkt, verdammt nochmal.
creekpeople - 22. Feb, 14:00
Bier macht auch Schluckauf - daher auch das Getränk der Einsamen. Und dann noch dieser Proletenspruch, von dem ich aber festhalten will, dass ich ihn nicht gut finde. (Wird einem ja schnell einmal unterstellt)
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