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creekpeople - 19. Dez, 14:05 - Rubrik: Gesellschaftsverfehlungen
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assotsiationsklimbim - 19. Dez, 18:01
dazu fällt mir die folgende schnure ein: heute auf der sowi will ich bücher ausleihen, der bibliothekar weigert sich allerdings, mir sie auszulösen und verweist auf das gerät, wo man das selber machen muss, denn es habe viel gekostet, also müsse es auch benützt werden. meinem nur halbherzigen versuch, seiner anweisung folge zu leisten (karte stecken, so tun, als würde es nicht gehen und murmeln ach das neumodische graffel, können sie nicht und ihm die bücher wieder hinstrecken) begegnet er, indem er hinter der pudel herauskommt und mir handgriff für handgriff den sb-automaten erklärt. dazu sagt er wenn sie wo geld rausdrücken wollen, müssen sie auch wissen, wie das geht. im anschluss verweist er auf den vorteil des ausgedruckten bons, auf dem das rückgabedatum steht. wenn sie mich fragen, ist in etwa diese szene die kehrseite des studierens, aber mich frägt ja niemand. ansonsten muss ich fast weinen, weil die drittplacierte größer geschrieben ist als die beiden anderen. und was hast du eingeschickt?
taratorka - 20. Dez, 09:28
zu der genannten kehrseite und dem allgemeinen niedergang zählte für mich auch, dass die zeugnisse nicht mehr aussehen wie zeugnisse. der grüne adler im hintergrund, der den wisch immer so ein bisschen distingiert aussehen hat lassen und so ein bisschen offiziell urkundenmäßig, ist jetzt ja auch weg. das papier war wahrscheinlich zu teuer. in zukunft gibt's dann nur noch fern-fhs und vhs-kurse "wie bastel ich mir einen doktortitel", "magister/magistra in drei tagen" oder "foucault leicht gemacht", die professoren werden dann automatisiert sein und in zehn stufen von 1 - "sie müssen die prüfung wiederholen" bis zu 10 - "das haben sie ausgezeichnet gemacht" lob bzw. tadel verteilen. und die haupt-uni wird man unter denkmal-schutz stellen und schulklassen durchführen, der rest der unigebäude wird sowieso abgerissen. nur die sowi gäb's noch, aber die wär dann in besitz einer großbank oder eines konzerns und bildete nur noch "nützlichen" nachwuchs aus. dadrüber müsste man mal dringend einen wütenden text schreiben.
creekpeople - 21. Dez, 12:45
Vor allem für uns eher künstlerisch behauchte Menschen wäre die Vorstellung ja doch ein Schritt in die richtige Richtung. Ausfall der Bildung wird in die Unterjochung der Massen führen, diese werden irgendwann ihr Joch nicht mehr tragen wollen und sich auflehnen oder sich zumindest gegenseitig die Schädel einschlagen. Und dann, liebe Freunde, ist Krieg und man kann endlich wieder neu anfangen und schöne Texte schreiben, die nach großen alten Epen riechen, ohne dass es jemand merkt. Ja. Endlich wieder Krieg. Das wär's. Danke, liebe Unireform.
assotsiationsklimbim - 21. Dez, 13:23
ja krieg! und den bibliothekar erschießen wir als erstes! dann die foto-jury!
taratorka - 22. Dez, 13:29
ich darf in diesem zusammenhang an punkt neun und zehn im futuristischen manifest erinnern.
(dass mir die verachtung des weibes aber ja weggelassen wird!)
(dass mir die verachtung des weibes aber ja weggelassen wird!)
assotsiationsklimbim - 23. Dez, 18:12
wir können ja verachtung von hunden oder kindern draus machen. ansonsten: marinetti 4-ever
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