hadern
Warum ist das "Wichtige" (essen, kochen, einkaufen, abspülen, soziale Kontakte pflegen, Körperhygiene, Wäsche waschen, ins Freie gehen, Geld verdienen, Sanitärräume aufsuchen, groß, klein, aufräumen, Staub saugen, Bügeln, tbc) so unglaublich uninteressant, bzw. nicht so interessant wie Text? Kann ich noch alles als einen Text verstehen, wenn nichts so interessant ist wie Text?
creekpeople - 8. Dez, 04:13 - Rubrik: weltzustand
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
assotsiationsklimbim - 8. Dez, 11:51
don't mean to brag und das kann zwar auch hormonelle gründe haben, aber mir verkommt die welt regelmäßig zum text. man kann zudem viel auch vermeiden, zb die posten hausarbeit und körperpflege auf ein mindestmaß herabdrücken, das gerade noch geeignet ist, nach außen hin den schein einer funktionierenden lebensführung zu wahren. von lohnarbeit einmal abgesehen (und selbst die ist in meinem fall derzeit wie sie wissen höchst amüsant, es gibt nicht besseres als beschäftigung mit toten) sind eigentlich alle lebensbereiche ein wald aus zeichen, der gerade deiner spätromantischen seele balsam sein sollte, wenn selbst mein postmodernes punkerherz dran freude finden kann. hier nur ein paar beispiele:
buchrückgabenews: neben mir steht ein mädchen, langweilig gekleidet, fast nullzustandfrisur, tasche mit berliner ampelmännchen, daran hängt so etwas in etwa diddlemaus. sie trägt die schuhe aus dem postmodernen martial-arts-film, den wir so lieben, weil er eben so postmodern ist. sie heißen noch weniger als gar nichts. nichts bedeutet mehr irgendwas, alles ist klar. über ihrem bett hängt ein foto von helmut newton neben einem ameliefilmplakat. sie benützt internet explorer. ihre mp3-files hat sie nach stimmungen geordnet. sie wäre ein mensch, den man lieben könnte.
kaufentscheidungsnews: ich nehme die rosinen aus dem iran und rechtfertige das damit, dass eigentlich jeder mensch eine atombombe haben sollte. als ausgleich kaufe ich die teuersten, regionalsten und biologischsten haferflocken, satansbert säuingers (name geänd., die red.) fünfkornflocken, die mannigfaltigen vorteile der fünfkornflocken leuchten mir sofort intuitiv ein. von dem ablasshandel leicht euphorisiert lege ich noch ein grünes fertigpesto dazu, obwohl ich mir vorige woche geschworen hatte, nie mehr so junkfood zu essen, weil ein mann ewig lang entscheidungslos vor den fertigpestos stand, was so traurig aussah, wie nur irgendwas. ich nehme nicht das aloe-vera-spülmittel, sondern das andere aus der gleichen produktlinie, weil das so honigmäßig eingefärbt ist, was irgendwie vertrauen in mir weckt. gäbe es spülmittel mit pilates, ich würde es kaufen.
kulturindustriellegüterbewertungsnews: ich rede mit c. aber eigentlich höre ich jarvis cocker zu, seine platte ist irgendwie gut, irgendwie aber auch nicht. es kommt i will kill again. jarvis kommentiert die gesamte situation. zufrieden nicke ich innerlich, auf das schicksal ist eben doch verlaß, es hätte mich ja wohl kaum musik auflegen lassen, die nicht passen würde, denke ich.
könnte ewig fortgesetzt werden
ein etwas bescheidenes gemüt, wie es mir ja eignet, hilft natürlich auch.
buchrückgabenews: neben mir steht ein mädchen, langweilig gekleidet, fast nullzustandfrisur, tasche mit berliner ampelmännchen, daran hängt so etwas in etwa diddlemaus. sie trägt die schuhe aus dem postmodernen martial-arts-film, den wir so lieben, weil er eben so postmodern ist. sie heißen noch weniger als gar nichts. nichts bedeutet mehr irgendwas, alles ist klar. über ihrem bett hängt ein foto von helmut newton neben einem ameliefilmplakat. sie benützt internet explorer. ihre mp3-files hat sie nach stimmungen geordnet. sie wäre ein mensch, den man lieben könnte.
kaufentscheidungsnews: ich nehme die rosinen aus dem iran und rechtfertige das damit, dass eigentlich jeder mensch eine atombombe haben sollte. als ausgleich kaufe ich die teuersten, regionalsten und biologischsten haferflocken, satansbert säuingers (name geänd., die red.) fünfkornflocken, die mannigfaltigen vorteile der fünfkornflocken leuchten mir sofort intuitiv ein. von dem ablasshandel leicht euphorisiert lege ich noch ein grünes fertigpesto dazu, obwohl ich mir vorige woche geschworen hatte, nie mehr so junkfood zu essen, weil ein mann ewig lang entscheidungslos vor den fertigpestos stand, was so traurig aussah, wie nur irgendwas. ich nehme nicht das aloe-vera-spülmittel, sondern das andere aus der gleichen produktlinie, weil das so honigmäßig eingefärbt ist, was irgendwie vertrauen in mir weckt. gäbe es spülmittel mit pilates, ich würde es kaufen.
kulturindustriellegüterbewertungsnews: ich rede mit c. aber eigentlich höre ich jarvis cocker zu, seine platte ist irgendwie gut, irgendwie aber auch nicht. es kommt i will kill again. jarvis kommentiert die gesamte situation. zufrieden nicke ich innerlich, auf das schicksal ist eben doch verlaß, es hätte mich ja wohl kaum musik auflegen lassen, die nicht passen würde, denke ich.
könnte ewig fortgesetzt werden
ein etwas bescheidenes gemüt, wie es mir ja eignet, hilft natürlich auch.
euka-pirates - 9. Dez, 19:27
das ist ja, als würde ich sagen, geschlechter zu dekonstruieren läuft darauf hinaus, daß es keine körper gibt. alles ist text. aber alles ist auch nicht-text, und manche nicht-texte, die texte sind, sind einfach so antimeta it even stops hurting.
assotsiationsklimbim - 10. Dez, 23:04
das kommt ganz darauf an, wie man die dinge liest.
euka-pirates - 11. Dez, 10:24
unumstößlich wahr, das.
assotsiationsklimbim - 11. Dez, 18:03
ja tut mir leid, so ein todschlagargument benützt zu haben, aber ich kann den diskussionsstrang grad rein zeitmäßig nicht weiterverfolgen.
Trackback URL:
https://creekpeople.twoday-test.net/stories/3037210/modTrackback