the body aches
Ich habe es schon einmal gesagt, doch ich sage es wieder: Es gibt zwei Arten von Split-Singles: Geteilte Platten, und solche, die sich gegenseitig ergänzen. Ungleich vielfältiger jedoch ist die Bandbreite von Bands und ihren musikalischen Orientierungen. Und wenn wir uns auf die Suche nach dem größten gemeinsamen Teiler zwischen diesen beiden Sätzen begeben, sind wir schon mitten in der Kriegszone: Sollen wir den Xiu Xiu Banhart-Split gut finden, oder nicht?
Den Vorwurf, einfach nur zwei Bands auf einer 7'' vereinen zu wollen egalisiert das Duo galant, indem die Bands glaubhaft beweisen, dass sie sich zumindest schon einmal begegnet sind: Man tauscht Songs und überlässt sie dem jeweils anderen zur Neuinterpretation. Dementsprechend bearbeiten Xiu Xiu (souverän) Banharts "Body Breaks", einen Song, der sich perfekt in das Steward'sche Klanguniversum einreiht, jedoch trotz schmerzbewusstem Text ein letztes Echo Banhart'schen Hippie-Optimismus nachklingen lässt. Aber dann.
Aber dann Devandra Banhart, der glaubhaft beweist, den Text von "Support our Troups" einfach gar nicht verstanden zu haben. Aus der bitteren Klangsalve gegen die rezenten amerikanischen Eroberungsversuche, wird ein bekifft dahinschaukelnder Lagerfeuerblues, der weder sich, den Text, noch dessen Urheber ernst nimmt. Schade - wir hatten mehr erwartet. Eine Chimäre, dieser Split. Wirklich gespalten.
Den Vorwurf, einfach nur zwei Bands auf einer 7'' vereinen zu wollen egalisiert das Duo galant, indem die Bands glaubhaft beweisen, dass sie sich zumindest schon einmal begegnet sind: Man tauscht Songs und überlässt sie dem jeweils anderen zur Neuinterpretation. Dementsprechend bearbeiten Xiu Xiu (souverän) Banharts "Body Breaks", einen Song, der sich perfekt in das Steward'sche Klanguniversum einreiht, jedoch trotz schmerzbewusstem Text ein letztes Echo Banhart'schen Hippie-Optimismus nachklingen lässt. Aber dann.
Aber dann Devandra Banhart, der glaubhaft beweist, den Text von "Support our Troups" einfach gar nicht verstanden zu haben. Aus der bitteren Klangsalve gegen die rezenten amerikanischen Eroberungsversuche, wird ein bekifft dahinschaukelnder Lagerfeuerblues, der weder sich, den Text, noch dessen Urheber ernst nimmt. Schade - wir hatten mehr erwartet. Eine Chimäre, dieser Split. Wirklich gespalten.
creekpeople - 18. Okt, 16:32 - Rubrik: ...we have the music
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
assotsiationsklimbim - 19. Okt, 16:58
muss ich mir (schande!) erst anhören. bis dahin arbeitshypothese: du hast nicht recht (prinzip).
wiesengrund - 20. Okt, 19:09
ohne sie gehört zu haben ist meine arbeitshypothese: creekpeople hat recht... :)
cure - 20. Okt, 22:08
Es ist eigenartig, wenn mir in den ersten paar Sekunden des Songs immer nach Lachen zumute ist, bis ich wieder merke, worüber ich eigentlich lache. Vielleicht ist das die Intention hinter dem Cover. Vielleicht aber auch nicht...
Sehr seltsam auf jeden Fall.
Sehr seltsam auf jeden Fall.
creekpeople - 21. Okt, 18:17
Aber ganz im Ernst (und ohne an dieser Stelle wieder einmal das alte Zitat eines anderen Wiesengrunds anzuführen): Darf man das? Der Grund aus dem das Orignal eben nicht nach Friede, Freude und Kaiserschmarrn klingt ist doch eben sein Inhalt. Da hätte man sich wirklich etwas anderes einfallen lassen können. Verfremdungseffekt hin oder her..
Kurz: Seltsam ist gar kein Ausdruck...
Kurz: Seltsam ist gar kein Ausdruck...
cure - 22. Okt, 19:50
Darf man das bei Kunst wirklich fragen?
Tut der Song nicht auf diese Art und Weise viel mehr weh? ;)
Tut der Song nicht auf diese Art und Weise viel mehr weh? ;)
driftwood - 23. Okt, 22:15
Ich fand es schon im Vorfeld sehr seltsam zu hören, dass Xiu Xiu mit dem Herrn Banhart einen Split machen wollen, da mir kaum zwei größere Gegensatzpaare einfallen würden.
Was das Ergebnis betrifft: es gibt wohl kaum was unnötigeres als Cover, welche das Original bloß kopieren -nun, das kann man Devendra Banhart jetzt nicht vorwerfen, dennoch war meine erste Reaktion in dem Fall eher ablehnend. Aber andererseits: man findet in der Popgeschichte so häufig Lieder, welche Texte in einer komplett gegensätzlichen Weise vertonen und persönlich fand ich diese Antagonismen in den meisten Fällen durchaus interessant und eben das, interessant, ist es doch auch hier.
Was das Ergebnis betrifft: es gibt wohl kaum was unnötigeres als Cover, welche das Original bloß kopieren -nun, das kann man Devendra Banhart jetzt nicht vorwerfen, dennoch war meine erste Reaktion in dem Fall eher ablehnend. Aber andererseits: man findet in der Popgeschichte so häufig Lieder, welche Texte in einer komplett gegensätzlichen Weise vertonen und persönlich fand ich diese Antagonismen in den meisten Fällen durchaus interessant und eben das, interessant, ist es doch auch hier.
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